qs – In einem Artikel des Hamburger Abendblatts befragt dieses Experten zu dem Thema, wie sich die steigenden Immobilienpreise der letzten Jahre erklären lassen und wie sich hieraus eine Immobilienblase entwickeln könnte.
Eine Immobilienblase drohe dann, wenn sich Normalverdiener keine Immobilien mehr leisten können, weil die Kaufpreise schneller als die Mieten oder Einkommen steigen und immer mehr Wohnungen über den Bedarf gebaut werden.
So rechnet beispielsweise der Makler Grossmann & Berger damit, dass sich die Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen um 8,9% bzw. um 7,8% erhöhen. Hierbei klaffen Angebot und Nachfrage immer weiter auseinander. Im Jahr 2022 sollen sich Häuser aus dem Bestand sogar um 11,9% bzw. 8,3% erhöhen.
Auch die bei den Banken derzeit erhobenen Negativzinsen, steigende Inflation und ein heiß laufender Aktienmarkt befördern steigende Immobilienpreise. Eine steigende Inflation begünstigt beispielsweise den Eigentümer im Vergleich zum Mieter, da hier langfristige Kreditraten den kurzfristigen Auswirkungen des Verbraucherpreisindexes gegenüberstehen. Die Stadt Hamburg plant im kommenden Jahr mit einer Erhöhung der Grunderwerbssteuer um 1 Prozentpunkt auf 5,5%, was wiederum die Nachfrage zusätzlich anheizen wird.
Weil Käufer mit weiter steigenden Immobilienpreisen spekulieren, steigen hierdurch die Kaufpreise im Vergleich zu den Mieten, so der Hamburger Ökonom Karl-Werner Hansmann. Derzeit günstige Zinsen verstärken diesen Effekt, 90% der vom Baugeldvermittler Interhyp befragten Experten erwarten jedoch einen Anstieg der Baugeldzinsen.
Max Herbst, Gründer der FMH-Finanzberatung, rechnet mit einer Erhöhung der Zinsen für Baufinanzierung um 0,5% – 0,75%. Eine hohe Inflation setze die Zentralbanken unter Druck ihre Geldpolitik zu straffen, wodurch das allgemeine Zinsniveau steige.